Leben alle Wildbienen in Völkern, wie die Honigbiene? Es gibt die unterschiedlichsten Lebensformen bei Wildbienen. Die Hummeln leben sozial und bilden Völker, ähnlich wie die Honigbiene. Bei anderen Arten, wie der Gelbbindigen Furchenbiene, bilden die Weibchen Gemeinschaften und nisten nah beieinander. Doch die meisten Wildbienen leben als Solitärbienen alleine.
Helfe ich allen Wildbienen mit einem Wildbienenhotel? Nein. Es gibt zwar einige Wildbienenarten, die die angebotenen Wildbienenhotels gerne nutzen. Aber rund 70 Prozent der Arten nistet im Boden, in Pflanzenstängeln oder anderen Hohlräumen.
Wie lange dauert es, bis die Gehörnte Mauerbiene, die ihr auch in den Nisthilfen beobachten konntet, mit dem Bau der Brutzellen fertig ist und die letzte Zelle verschließt? 4-6 Wochen
Wie alt werden Wildbienen? Sie werden etwas mehr als ein Jahr alt. In dieser Zeit entwickeln sie sich vom Ei zur Larve bis hin zum fliegenden Insekt.
Was Wildbienen den Honigbienen voraushaben? Wildbienen sind für die Natur viel wichtiger als allgemein bekannt. Während die Honigbiene bei kühlen Temperaturen noch in ihrem Stock herumsitzt, ist die Wildbiene schon fleißig am Bestäuben.
Was muss ich bei der Nisthilfe beachten? Viele Wildbienen-Arten fühlen sich wohl im Siedlungsraum und können mit einfachen Maßnahmen im Garten oder auf dem Balkon unterstützt werden. Wichtig ist nicht nur ein Platz zum Schlafen und Nisten, sondern vor allem auch Nahrung. Denn was wäre schon ein Hotelzimmer ohne ein reich gedecktes Frühstücksbuffet? Zwar können Wildbienen zwischen Nest und Nahrungsquelle eine Distanz von bis zu 300 Metern zurücklegen, je näher die beiden Orte jedoch zusammen liegen, desto mehr Bienenlarven kann die Bienen-Mama versorgen.
Was ist eine Kuckucks-Biene? Etwa 25 Prozent der Bienen-Arten sind sogenannte Kuckucks-Bienen der Gattung Nomada. Genau wie der Kuckuck legt die Kuckucks-Biene ihre Eier in die Brutzellen anderer Bienen-Arten. Meist schlüpfen die Larven der Kuckucks-Bienen vor dem Nachwuchs der Biene, die das Nest gebaut hat, und fressen diesen auf.
Clevere Mauerbienen!
Die Kommunikation bei Solitärbienen, also Bienenarten, die keine Staaten bilden sind sehr komplex. Viele dieser Arten sind auf den ersten Blick Einzelkämpfer, legen ihre Nester jedoch gerne in der Nähe von Artgenossen oder auch anderen Arten. So auch verschiedenen Mauerbienen. Forscher aus London machten eine überraschende Entdeckung. Weibliche Solitärbienen fliegen erst bei ihren Nachbarinnen vorbei, bevor sie ihren Nistplatz auswählen. Bemerken sie am Nesteingang Anzeichen von Parasitenbefall, suchen sie lieber einen anderen Platz. Daher: Wildbienen sind zwar solitär, sie leben aber in Gemeinschaften und können voneinander lernen. Viele Umweltbedingungen, wie Nistmöglichkeiten, Räuber und Parasiten, ändern sich mit Ort und Zeit. Daher ist es klug, erst bei den Nachbarn zu schauen, ob sie Glück hatten, auch wenn diese einer anderer Art angehören.
Noch erstaunlicher! Markierten die Forscher den Parasitenbefall bzw. gesunde Nester mit unterschiedlichen geometrischen Symbolen wie Kreis und Dreieck, so lernten die Mauerbienen dies schnell und orientierten sich an diesen abstrakten Zeichen.
Honigbiene
Die Honigbiene hat nahezu über den gesamten Zeitraum ihrer erdgeschichtlichen Entwicklung im Wald gelebt. Honigbienen leben in Bienenstöcken, die sie selbst bauen und werden von Imkern betreut. Der Stock besteht aus sechseckigen Waben aus Wachs. In diesen Waben ziehen sie ihre Jungen auf und lagern Pollen und Honig. Ein Volk besteht aus bis zu 50.000 Bienen. Die Tiere können bis zu 1500 Eier pro Tag legen. Die Nahrung der Honigbiene besteht aus Blütenstaub und Pflanzennektar, aus dem sie Honig als Wintervorrat herstellt.
Wildbiene
Im Gegensatz zur staatenbildenden Honigbiene mit fester Arbeitsteilung leben viele Wildbienenarten einzeln als Solitärbienen. Sie fühlen sich vor allem in trockenen und warmen Lebensräumen wohl, wie etwa in blütenreichen Wegrändern, breiten Wald- und Heckensäume, Acker- und Wiesenbrachen, extensiv genutzten Halbtrockenrasen, aber auch in Flussauen, Kies- und Lehmgruben oder Felshalden. Die verschiedenen Wildbienenarten stellen dabei aufgrund ihrer diversen Nistweisen und Blütenvorlieben unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum. Fast 50 % der Wildbienenarten nisten unter der Erde. Oftmals werden von anderen Insekten gebaute Gänge als Bruthöhle genutzt. Einige Wildbienen graben jedoch auch selbst Niströhren in die Erde und bevorzugen Sand- und Lehmflächen als Lebensraum. Weitere Nistplätze bieten morsches Holz, Pflanzenstängel oder sogar leere Schneckenhäuser, die zu Brutkammern umfunktioniert werden. Fertigentwickelte, solitäre Wildbienenweibchen werden in etwa 5 bis 11 Wochen alt, die Männchen 3 bis 7 Wochen. Die Flugzeit beginnt etwa Anfang März abhängig von Temperatur und Witterung und dauert bei einigen Arten bis in den September hinein. Wildbienen ernähren sich ausschließlich von Pollen und Nektar. Die Wildbiene stellt dagegen keinen Honig her. Sie verbraucht den Nektar direkt.